Unterwegs mit Tablets an bedeutende Orte in Dresden – Sommerprojekt 2024

Auch in diesem Jahr 2024 fanden in der letzten Woche vor den Sommerferien die Sommerprojekte an der 9. Oberschule statt. Es gab verschiedenste Projekte, an denen die Schüler*innen teilnehmen konnten. Ich wollte ein Projekt anbieten, wo sich Jugendliche der 8. und 9. Klasse mit dem Thema Demokratiebildung, Kommunalpolitik und Partizipation sowie zum Thema Jüdisches Leben in Dresden auseinandersetzen und organisierte in Kooperation mit drei Referent*innen vom Politischen Stadtjugendring Dresden e.V., eine Tablet-Tour in der Dresdner Altstadt.

Die Jugendlichen lernten sich zunächst kurz kennen und dann ging es schon los mit der Actionbound-Tour!

Am ersten Projekttag starteten wir an der Goldenen Pforte am Rathaus Dresden und trafen dort auf Frau Herrmann und ihre Kollegin vom Politischen Stadtjugendring e.V., welche uns die Tablets übergaben und wir Zweierteams bildeten. Unsere Tour führte über den Neumarkt und die Frauenkirche bis hin zum Sächsischen Landtag. An jeder Station bekamen wir theoretische Inputs zum Dresdner Stadtrat, zu künstlerischen Protesten, Friday for Future-Demonstrationen auf dem Theaterplatz und nahmen am Actionbound-Quiz teil, wo zu jeder Station eine Frage beantwortet wurde. Am Ende der Tour reflektierten wir gemeinsam die Eindrücke von den Orten und Plätzen, die wir während der Tour gesehen haben.

Am zweiten Projekttag ging es früh gleich weiter mit der Auseinandersetzung zum Leben von Jüdinnen und Juden in der Dresdner Innenstadt. Wir begannen unsere Tour am Judenhof vorm Verkehrsmuseum, liefen weiter zum Judenhaus in der Sporergasse und bekamen Infos zu Stolpersteinen. Am Ende dieser Tour kamen wir zur Dresdner Synagoge und setzten uns auf die Brühlsche Terrasse. Die Zweierteams tauschten sich zu vielen Orten aus und stellten Fragen. Es war für viele in der Gruppe nicht zu fassen, dass nur 50 bis 60 Jüdinnen und Juden den 2. Weltkrieg in Dresden und Leipzig überlebt haben. Zurück in der 9. Oberschule gestalteten wir Plakate zu den zwei Tablet-Touren mit Text und Bild. Jedes Zweierteam arbeitete eigenständig am Thema, daraus entstanden großartige Plakate, eine Umfrage und Buttons für das Sommerfest.

Am dritten Tag begrüßten wir den Verein „Zeugen der Flucht“ e.V. in unserem Projekt und davon zwei Referentinnen sowie einen Zeitzeugen, welcher uns von seiner Biografie, Familie und Fluchtgeschichte während des Krieges in Afghanistan erzählte sowie unsere Fragen dazu beantwortete. Einigen Jugendlichen wurde bewusst, welche Fake News in sozialen Medien verbreitet werden und die Realität oftmals nicht abgebildet wird.

Zum Sommerfest dann bauten wir unseren Stand auf und präsentierten unsere Plakate und die #Umfrage zur Kommunalpolitik in Dresden. Darüber hinaus gab es eine Buttonmaschine und eine rege Button-Produktion mit Friedenssymbolen bei den Schülerinnen und Schülern.

Ich war beeindruckt, was wir alles in den drei Tagen kennengelernt und miteinander durchlebt haben. Es war ein spannende und zugleich herausfordernde Zeit mit den nicht immer leichten Themen, mit denen wir uns umgaben. Es war schön zu sehen, wie achtsam die Jugendlichen an den Plakaten und der Umfrage arbeiteten und sich selbständig in die Aufgaben einteilten.

Stephanie Klotzsche (Schulsozialarbeit)