Storyboard und framerate – über unseren Trickfilmworkshop zu den Projekttagen
Wie jedes Jahr fanden in der letzten Woche vor den Sommerferien die Sommerprojekte an der 9. Oberschule statt. Dort können sich die Schülerinnen und Schüler unserer Schule aus einer Vielzahl von Angeboten das für sie passendste Angebot heraussuchen. Wir wollten gern ein Projekt machen, wo sich die Jugendlichen künstlerisch mit dem Thema Toleranz und Vielfalt auseinandersetzen und entschieden uns, einen Trickfilmworkshop zu machen.
Unser Projekt war so aufgebaut, dass sich theoretische Inputs dazu, wie so ein Trickfilm entstehen kann, mit Methoden zu Toleranz und Vielfalt abwechselten. Beispielsweise erfuhren wir schon bei unserem Kennlernbingo, wer aus unserer Gruppe „Hallo“ in mehr als 3 Sprachen sprechen kann, ein paar Kinderrechte kennt oder schon mal demonstrieren war. Schnell haben wir so unsere Gruppe gut kennengelernt.
Danach schauten wir einen Film über das Erstellen von Trickfilmen mit der Stop-Motion-Technik und besprachen im Anschluss die wichtigsten Punkte dazu: wie viele Bilder müssen pro Sekunde abgespielt werden, um ein bewegtes Bild zu erzeugen (framerate), wie man ein storyboard erstellt und was es beim Einrichten des Drehortes zu beachten gibt.
Und dann ging es auch schon los!
Gruppenweise sollten die Schülerinnen und Schüler an tablets mit der „Stop Motion App“ arbeiten. Schnell hatten sie sich gruppenweise zusammengetan und schnell hatten sie erste Filmideen, erstellten ein storyboard und bastelten sehr motiviert an ihren Figuren und Hintergründen.
Am zweiten Tag begannen die Gruppen ihren jeweiligen Drehort einzurichten und ihre Fotos zu schießen. Die Schüler und Schülerinnen waren so motiviert, dass wir unseren theoretischen Input nur noch verkürzt einfließen ließen. Jede Gruppe hatte etwa 1000 Fotos zu schießen und damit den ganzen Tag zu tun. Die Figuren und Requisiten wurden von Bild zu Bild nur ganz geringfügig versetzt, so dass beim Abspielen die Illusion einer Bewegung entstehen konnte.
Letztlich wurden die Filme am dritten Tag, oft hinter geschlossenen Türen, vertont – die Ergebnisse waren auch für uns eine große Überraschung. Es war wirklich toll, wie mutig da manche mit ihren Stimmen spielten…
Zum Sommerfest präsentierten wir die Filme in unserer KINOKISTE, unserem 2-Personen-Kino, auf dem Schulhof. Dazu gab es, wie es sich für einen Kinobesuch gehört, Popcorn aus eigener Produktion!
Wir waren sehr bezaubert, von den witzigen Filmen die entstanden sind und der Arbeitsatmosphäre die drei Tage über. Es war so schön zu sehen, wie begeistert die Jugendlichen an den Filmen arbeiteten und wie sie sich für die anstehenden Aufgaben selbst und nach ihren Interessen, vom Requisiten herstellen über das Vertonen bis hin zum Popcornverkauf, für ihren „Job“ einteilten.
Trang Ong (Schulsozialarbeit) und Luise Lenkeit (Schulassistenz)