Abenteuer Natur: Auf Spurensuche und tierische Begegnungen in den Sommerferien

Endlich S-O-M-M-E-R-F-E-R-I-E-N… dachten wir uns, endlich wieder Zeit für ein Ferienangebot. Ganz im Sinne unserer Umwelt, dachten wir weiter und spannen unser Konzept. Dank der vielen Anmeldungen fand unser Sommerferienangebot vom 24. bis 26.07.2024 statt. Trotz der brütenden Hitze und der glühend heißen Sonne machten wir uns auf den Weg…

Wildvogelauffangstation

Der erste Tag führte uns zur Wildvogelauffangstation nach Dresden-Kaditz. Das Finden dieser Station allein war schon ein echtes Abenteuer, versteckt im abgezäunten Gelände der Stadtentwässerung Dresden, kaum ausgeschildert, fanden wir dann doch noch diese kleine herrliche Oase.

Der ehemalige FSJ`ler führte uns durch die Station. Er kannte alle Vögel und ihre Geschichten aus der Vergangenheit, denen wir gespannt lauschten. Leise mussten wir sein, während wir an den Volieren entlangliefen, damit die Vögel nicht unnötig aufgeschreckt wurden. Das gelang den meisten von uns. Neben jungen Gänsen, die kurz vor ihrer Auswilderung standen, kleinen Enten, einem einäugigen Uhu, jungen und älteren Greifen sahen wir auch das wimmelnde Futter so mancher Vögel… (Maden).

Am Ende hinterließen wir unsere Spende für den Besuch der Station und die ausführliche Führung. Der Verein ist spendenfinanziert und immer auf Hilfe angewiesen.

Wolfsspurensuche

Der nächste Ausflug war unser Highlight der 3 Tage. Wir trafen uns schon 8 Uhr an der Schule – in den Ferien!!! – um den so selten fahrenden Bus in Richtung Heidemühle zu erwischen und vor allem unseren Guide Andreas, der für die Umweltbildungsstelle Wolf arbeitet, zu treffen. Ziel war es, uns auf Wolfsspurensuche in der Dresdner Heide zu begeben. An der Heidemühle startete unsere Suche nach einer Einführung von Andreas. Von einem Wolfsrudel erzählte er, welches zwischen Heidemühle und Langebrück leben würde. Unklar war, wie viele Jungwölfe dem Rudel angehören, da eine Infektion mindestens einen der Welpen im letzten Jahr getötet hatte. Dieses Jahr wurden noch keine Welpen gesichtet. Dieses Rudel wollten wir aufspüren, … oder zumindest schauen, ob es in der Gegend gewesen ist. So wanderten wir mit suchenden Blicken von der Heidemühle zur Hofewiese, immer wieder wurden wir auf die eine oder andere Spur durch Andreas hingewiesen.

Spurensuche

Wir fanden Tierpfade (z.B. Wege von Rehen), eine kleine Blutlache mit Fell, eine Wolfslosung… und einige kleine Mäuse, kopflos oder nur ein Bein. Spannend. Einen Wolf haben wir nicht getroffen. Schade. Oder doch besser so? Andreas wies darauf hin, dass der Wolf Angst hätte vorm Menschen, vor uns fliehen würde. Die Angriffssituationen von denen er hörte, waren eher mit Wölfen in Gehegen, bei denen Zeichen missachtet und der Wolf in die Enge getrieben wurde. Andreas hatte einen Wolfsschädel dabei. In das Gebiss durfte, wer sich traute, mal seinen Arm hineinstecken und „er“ biss zu. Kraft und spitze Zähne hat er schon. Ein mulmiges Gefühl bleibt, ein gewisser Respekt vor einer (vielleicht nie eintretenden) Situation, in der wir mal einem Wolf begegnen. Letztlich wanderten wir weiter nach Klotzsche, wo manche von uns noch ein Eis schleckerten und dann mit dem Bus zur 9. Oberschule zurückfuhren. Ein wirklich beeindruckender Tag!

Das Angebot der Umweltbildungsstelle Wolf war für uns kostenfrei nutzbar. https://erlichthofsiedlung.de/haeuser/wolfsbuero/

Wolfslosung (Kot des Wolfes)

Planet Utopia

Unser letzter gemeinsamer Ausflug führte uns erstmal auf die Wiese hinter dem Japanischen Palais. Während wir auf dem Weg dahin beinahe geschmolzen sind, konnten wir beim Picknick und gemeinsamen Spielen unter der großen Platane unsere Körpertemperatur wieder runterregulieren und gute Laune auftanken.

Vor der Kunst

Und dann ging es zur Kinderbiennale „Planet Utopia“ im Japanischen Palais. Dort erwarteten uns verschiedene Kunstwerke, die aktuelle Krisen verbildlichten und einen Blick in die Zukunft unserer Umwelt entwarfen. Beispielsweise erinnern wir uns an die vielen Falter, die in kleinen Glasgefäßen gefangen von der Decke hingen und sich heftig zu bewegen begannen, je näher Mensch kam. Wird es diese Vielfalt morgen noch geben? (Die Falter waren aus Papier, in einem Projekt mit Künstler*innen gestaltet von Schüler*innen einer Grundschule.)

Insekten im Glas
Unterwasserwelt

Oder die Unterwasserwelt aus Plastikflaschen – wunderschön sah sie aus – war aber wirklich eine Utopie. Plastikflaschen im Meer sehen nicht wirklich schön aus und zerstören diesen Lebensraum. Am besten kam bei euch die Plastik-Müll-Greifautomat an: Geld rein (die Taler gab`s vom Ausstellungspersonal) und ein Plastikmüll-Teil greifen und herausbefördern, um es dann bestimmten Plastik-Arten zuzuordnen und zu erfahren, wie es weiterverwertet oder entsorgt wird. An den Ausstellungsrundgang schloss sich noch eine eigene künstlerische Auseinandersetzung an: die eine Gruppe gestaltete ihren Menschen der Zukunft mit besonderen Funktionen, die andere die Welt, wie sie in Zukunft sein soll. Unser Mensch konnte beispielsweise seine Haut und Gliedmaßen an seine Umwelt und Situationen anpassen: einen Panzer ausfahren, unsichtbar werden oder einen langen Arm machen. Und viele Sprachen sprechen, so dass google-translator unnötig wird. Und unsere Welt hatte ein Laufband, welches einmal um die ganze Erde lief, um Auto- und Lieferverkehr einzudämmen. Und einen See, in welchem Handys „nachwachsen“.

Die Ausstellung „Planet Utopia“ im Japanischen Palais läuft noch bis zum 30.03.2025 und ist kostenfrei! Di – Fr 10-18 Uhr

Danach wurden alle in ihre wohlverdienten Ferien entlassen. Schön war`s, die Schüler*innen während der drei Tage mal so viel gelöster als im Schulalltag zu erleben und besser kennenzulernen. Einige Schüler*innen begleiten uns ja nun schon eine Weile auf unseren Ferienangeboten, hoffen wir, dass es noch viele weitere gibt. Uns hat besonders die thematische Ausrichtung unseres Angebotes gefallen, das wollen wir gern beibehalten.

Plastik mit Greifarm fassen

Luise Lenkeit für das Team Ferienangebote: Trang Ong, Stephanie Klotzsche, Elisa Heilmann (Praktikantin) und ich 🙂